Einbau kleiner Grauwassertank (DT-Rohr)
Unabhängig, ob man ein, zwei oder drei Tage mal abseits eines Campingplatzes am „Straßenrand“ übernachten will (Stichwort: Park4Night), oder auf einem Autobahn-)Rastplatz:
Wohin mit dem Grauwasser vom Händewaschen und spülen, welche im Wohnwagen bei Gebrauch des Frischwassers anfallen?
Den Abwassertank (auffällig) unter den Wohnwagen schieben, hmmm …
Einfach das Brauchwasser (Grauwasser) auf den Boden laufen lassen? Nein, unschön; und zurecht auch verboten.
Eine recht einfache Lösung besteht darin, das Brauchwasser unterhalb des Wohnwagens in sogenannten HT-Rohren „zwischenzulagern“.
Dazu wird im Prinzip das dünne (i.d.R. ca. 32mm dicke), werkseitige unter dem Wohnwagen verlegte Abwasserrohr gegen ein dickeres (75mm oder 90mm) HT Rohr (Abwasserrohr) getauscht, welches mehr Volumen hat und somit auch mehr Wasser „zwischen speichern“ kann.
Das anfallende Brauchwasser fließt also nicht mehr durch das dünne Ablaufrohr direkt zum Auslauf, sondern fließt nun in (bzw. durch) dass dickere Rohr und kann dank einem geschlossenem Absperrhahn nicht direkt dort heraus fließen.
Je nach der Rohrlänge und dem genutzten Rohrdurchmesser lassen sich damit zwischen 3 Liter und 10 Liter „unterbringen“, das sollte für zwei bis sechs Tage reichen (je nach Personenanzahl und persönlichem Wasserverbrauch).
Am Ziel angekommen oder wenn sich die Möglichkeit ergibt, wir das gesammelte Brauchwasser entsorgt:
Mobilen Grauwassertank unter den Ablaufhahn stellen, diesen öffnen und das zwischengelagerte Grauwasser einfach in den mobilen Tank laufen lassen und an der lokalen Entorgunsgsstelle wie gehabt entsorgen. Oder mittels ansteckbarem Schlauch das Brauchwasser an den Anschluss am Stellplatz anschliessen und das Ventil öffnen.
Um zu ermitteln, wie viel Frischwasser man in etwas benötigt, habe ich hier mal einen kleinen Rechner erstellt.
(Und wenn man dort beim „Kaffee/Tee-Verbrauch“ „Null“auswählt, entspricht die ermittelte (Frisch)Wassermenge ja auch in etwa der anfallenden Grauwassermenge)
Was gibt es zu beachten?
– Der Rahmen des Wohnwagens darf niemals angebohrt werden!
– Es sollte nicht versucht werden, die Rohre bzw. Rohrschellen ausschließlich mit Holzschrauben im Unterboden zu befestigen.
Das wird nicht lange halten, wiegt das Tanksystem (befüllt) doch locker 10kg und durch Bewegungen werden die Schrauben im Holz schnell locker!
– Das neue DT Tanksystem sollte möglichst dicht am Unterboden verlegt werden, sonst bleibt man bei Unebenheiten auf einem CP schnell hängen.
– Auch muss weiterhin ein Gefälle Richtung Ablaufhahn eingeplant werden, damit dass Brauchwasser auch weiterhin gut abfließen kann (3cm auf 2m sollten genügen)
Da wir den Wohnwagenrahmen nicht anbohren dürfen, die Befestigung im Unterbodenholz (mit Holzschrauben) nichts langfristiges ist, bietet es sich an, den vorhandenen Wohnwagenrahmen als Montagepunkte zu nutzen (ohne neue Löcher zu bohren!).
Dies läßt sich über „Krallen“ umsetzen, oder wie ich es letztlich umgesetzt habe, durch die Verwendung vorhandener (unbenutzer) Bohrlöcher im Rahmen.
In diesen Löcher am Trägerrahmen werden (rostfreie) M6 Gewindestangen geschraubt, und passend gebogen, so das am anderen Ende der Gewindestange die Rohrschellen in korrekter Position angeschraubt werden können.
Dieses biegen der Gewindestangen ist etwas mühselig; ich habe mir mit einem biegsamen Kleiderbügeldraht die notwendige Biegung(en) vorgebogen und solange unter dem Wohnwagen angepasst, bis es gepasst hat (Bohrloch => Biegung(en) => Rohrschellenanschluss.
Dann dieses passende „Muster“ genommen und die Gewindestange bequem in der Werkstatt entsprechend nachgebogen.
Das gesamte Rohr-Tank-System hat bei mir eine Länge von knapp 2m, davon 1.70m zwischen den beiden Metallträgerteilen unter dem Wohnwagen.
Damit das zusammengesteckte Rohrsystem in der Mitte nicht „durchhängt“, besonders wenn befüllt ist, habe ich im mittleren Bereich einen zusätzlichen Rohrhalter montiert. Diesen habe ich mit einer Metallschraube incl. Mutter fest mit dem Wohnwagen verbunden. Dies war bei mir möglich, weil das notwendige Bohrloch (durch den Unterboden!) für die Schraube im Bettkasten-Stauraum herausrauskommt und somit im Wohnwagen nicht auffällt.
Tipps:
– Rostfreie Gewindestangen verwenden, Empfehlung: 6mm
(man benötigt mindetsens 1m (besser 2m einplanen, Meter kostet 1€ in der Bucht!))
– selbstsichernde M6 Edelstahlschrauben verwenden
(alternativ: rostfreie Muttern, dann eine Kontermutter verwenden)
– rostfreie Unterlagscheiben nutzen
Zum Rohrsystem:
– Um ein Maximum an Volumen zu erreichen, habe ich mit einem DN75 Rohr begonnen (am Rand möglichst dicht am Unterboden, dann Gefälle zur Mitte hin einplanen)
– In der Wohnwagenmitte dann mittels Adapter von DN75 auf DN90 Rohr gewechselt (mehr Volumen!) (durch das Gefälle hat man ja in der Mitte wieder etwas „Luft“ nach oben zum Unterboden)
– Am Trägerrand reduzierstück von DN90 auf DN50, dann mit 30cm DN50 Rohr durch die ovale Öffung am Rahmen nach aussen.
– Am Ende des DT50 Rohrs einen Deckel montiert, darin ein Absperrhahn montiert (geschraubt)
Wie zu erkennen, besteht mein HT Rohr -Tanksystem damit aus drei „Teilbereichen“, beginnend mit DN75, dann DN90 und zum Auslauf hin DN50.
Um in der Planungsphase bereits komfortabel berechnen zu können, wieviel Liter das geplante Tanksystem letztlich in etwa haben wird, auch hierzu ein kleiner Rechner:
Bis zu drei „Rohrbereiche“ können hinterlegt werden (unterschiedliche Rohrdurchmesser und Längen), um flexibel und schnell das Gesamtvolumen zu errechnen und zu sehen, ob es für den persönlichen bedarf letztlich ausreichend gross sein wird.
Fazit:
– Wenn fertig montiert, fällt dieser Tank unter dem Wohnwagen gar nicht auf.
– Läßt man den Ablaufhahn auf, verhält sich das System wie zuvor ohne Tank. Brauchwaser fließt einfach hindruch.
– Schließt man den Absperrhahn, wird das Brauchwasser unauffällig „zwischengelagert“.
Kostenaufwand für dieses „Wassertank-System“:
Ca. 50 Euro und 6h Zeitaufwand
Benötigtes Material:
Beispielhaft / was ich benötigt habe: Klick