MT IQ Basic – Der Batteriecomputer

Nach den ersten Tagen ohne 230V Landstrom (also Stromversorgung nur über die eingebaute 12V Batterie im Wohnwagen) zeigte es sich, das eine gute Zustandsinformation über den Ladezustand der Autarkbatterie sehr nützlich ist.
Ebenso eine Anzeige des aktuellen Stromverbrauchs aus der Batterie heraus um den verbrauch im Auge zu haben (eine Anzeige des Ladestroms der Solarzelle in die Batterie ist bei uns bereits verbaut, Bild: klick).

Als Batteriecomputer wählte ich den MT IQ Basic von Büttner Electronic aus. Nicht so preiswert wie meine anderen z.T. selbstgebauten Lösungen und Anzeigen, dafür was „richtiges“ in Erstausstatterqualität:
Highlight ist die berührungslose Strommessung über einen Hall-Sensor. Andere Batteriecomputer nutzen zumeist einen Shunt-Widerstand, der in die Stromleitung eingebaut werden muss.
Bei der Hallgenerator-Variante hingegen muss lediglich die Plus-Leitung durch den Mess-Ring geführt werden. Für jeden Laien gefahrlos und ohne Spezialwerkzeug machbar.

Als Techniker mit paar Jahren Erfahrung war ich zunächst sehr skeptisch bezüglich der Genauigkeit der kontaktlosen Messung, insbesondere bei kleineren Strömen (unter 200mA).
Aber die ersten Testmessungen überzeugten mich! Ab ca. 50mA wird der Verbrauch bereits registriert und angezeigt (dann mit der kleinsten darstellbaren Einheit von „0.1A“).
Aber so kleine Ströme sind für eine leistungsstarke Autark-Batterie und für den Einsatzzweck eines Batteriecomputers eh nicht so interessant, die richtigen Verbraucher wie LED Beleuchtung und TV haben jeweils mindestens 800mA bis hin zu 2A !

Die Ströme werden auf 1/10 A (also 100mA) genau angezeigt (und wohl gerundet), also aus z.B. aus 0.28A werden „0.3A“ laut Anzeige.

Mitgeliefert wird ein 5m langes Flachkabel (auf einer Seite mit kleinem RJ45 Stecker), als Zubehör gibt es aber auch eine Verlängerung um weitere 5m.

Verlegt wurde das Kabel von der AGM-Batterie im Bettkasten ausgehend dann am Kühlschrank vorbei, dann hinter dem Kühlschrank hoch in die oberen Fächer.
Dort wurde das Display auch montiert, es passt bei uns genau in das ca. 10cm hohe Zwischenregal. Zur Befestigung wurde eine im Regal vorhandene Holzschraube genutzt in Verbindung mit einer Art „Holzwinkel“. Somit wurde kein neues Loch für die Befestigung benötigt. Lediglich für die Kabeldurchführung am Montageort im Regal musste ein 8mm dickes Loch gebohrt werden (dieses befindet sich aber auch hinter einer Blende und ist von vorne nicht sichtbar). Das Kabel selbst ist komplett versteckt verlegt und nirgendwo sichtbar.

Das Gerät benötigt lediglich einen Anschluss an Plus und Minus der Batterie, und durch den Ring des Hall-Sensor müssen die Plus-Leitungen des oder der Verbraucher geführt werden. Und, falls vorhanden und gewünscht, auch die Plus-Leitung der Solarzelle, um den Ladestrom „gegenrechnen“ zu können.
Am Gerät selbst muss nur der Batterie-Typ  und Kapazität eingegeben werden. Anhand dieser Daten und dem momentanen Stromverbrauch zeigt da Gerät dann u.a. auch an, wie lange die Batterie bei aktuellem Verbrauch noch halten wird.
Nach 30s geht die Displaybeleuchtung aus, nach 2 Stunden ohne Tastenbedienung geht das Gerät in den Standby-Modus (durch kurzen Tastendruck wird das Display wieder aktiviert).

Der Eigenverbrauch des Gerätes ist angenehm klein, angegeben mit 5mA bis 17mA.
Zunächst wollte ich nur das Plus-Kabel der „normalen“ Verbraucher durch den Hall-Sensor führen (um den Hall-Sensor nicht durch andere, dicke Kabel „abzulenken“). Aber nachdem ich feststellen konnte, dass die zusätzlichen Kabel (Mover, Solarzelle) die Messgenauigkeit nicht negativ beeinflussten, habe ich jetzt aber doch alle Kabel vom Plus-Pol durch durch den Ring des Hall-Sensors geführt.
Jetzt zeigt das Gerät den tatsächlichen Entnahmestrom aller Verbraucher (incl. Mover) an, oder, falls der Ladestrom durch die Solarzelle größer ist als die aktuelle Stromentnahme, den Ladestrom hin zur Batterie.
(Stromentnahme aus der Batterie heraus wird mit einem vorangestelltem Minuszeichen in der Anzeige dargestellt („- 2.4A“).

Ansicht von hinten

Ladestrom in die Batterie 1.5A, dank Solarzelle

Offizielles Produktbild

 

 

 

 

 

 

Besonders nett und auch fair finde ich von der (übrigens deutschen) Firma Büttner, das diese auch für ihre etwas ältere Modelle ein kostenloses Software-Update anbieten, so das auch diese Geräte nun mit neuen Funktionen und Anzeige-Optionen ausgestattet werden. Selbst die Rückversandkosten übernimmt der Hersteller!

Für interessierte: Anleitung des MT IQ Basic als PDF


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